Sonntag, 19. Juli 2015

Sommerpost # 1






                          In dieser Woche war die erste Sommerpost in meinem Briefkasten.

                                            Daniela von danamasworld ist die Absenderin.
                                                 Diesmal geht es ja um Sommerfrüchte...



Und da hat sich Dani die Brombeere ausgesucht.



Danke für diese hübsche Zeichnung! Gefällt mir sehr gut.
Ich schaue im August oft sehnsüchtig über den Zaun, wo meine Nachbarn einen großen Brombeerstrauch haben. Da ich nicht soviel Platz habe, gibts bei mir seit letztem Jahr eine Him-Brombeere, eine Mischung, die superlecker ist.

Für meinen Beitrag, der noch etwas Zeit hat, habe ich auch schon eine Idee. Die Frucht, um die es geht, muss allerdings noch reifen.

Diese Woche war eine stressige, mit vielen (blöden) Unvorhersehbarkeiten.
Zum Glück hatte ich noch Urlaub. Sonst hätte ich das alles gar nicht geschafft.

Ich wünsche euch eine erfolgreiche, oder erholsame und auf jeden Fall schöne neue Woche!


Ach ja, verlinkt ist die Sommerpost diesem bei der freundlichen Frau Nahtlust. Danke, Susanne!





Donnerstag, 16. Juli 2015

Salzburg - du Schöne


In den Anblick Salzburgs habe ich mich gleich am Tag unserer Anreise ins Berchtesgadener Land
verliebt. Mehr als 100 Kirchen, Schlösser und Paläste zaubern ein märchenhaftes Stadtbild.
Dem weißen Gold, schlicht und ergreifend dem Salz, verdankt die Stadt ihren Reichtum und Wohlstand.
Mozart wurde hier geboren und Salzburg ist Festspielstadt (u.a. "Jedermann").
Ich als Kulturliebende und Musikbegeisterte habe sofort der Stadt mein Herz geöffnet.



 Domplatz mit Festung Hohensalzburg

 Wir hatten 32 Grad im kaum vorhandenen Schatten und eine Stadtführung zu Fuß. Auf dem Weg über Anif, den Wohn- und Sterbeort Herbert von Karajans, konnten wir schon vielen Informationen über Land und Leute und einem liebenswerten Schlagabtausch zwischen Österreichern und Deutschen lauschen...
Die üblichen Sachen. Die Österreicher könnten leider keinen anständigen Kaffee kochen.
Ich habe es überprüft und kann es zum Glück nicht bestätigen. Man muss sich die Mühe machen, umzudenken, sich einfach andere Bezeichnungen usw. merken (Melange, Verlängerter...) und sich dann nach seinem Geschmack einrichten.



      Blick vom Nonntal



                                                                    Am Papagenoplatz




                                  Der barocke Residenzbrunnen auf dem Residenzplatz



Im Salzburger Dom, der 1628 nach Plänen von Baumeister Santino Solari im frühbarocken Stil mit römischem Einfluss fertiggestellt wurde.


     
               Deckengestaltung




Eingangsportal mit den Portalheiligen Rupert, Virgil, Petrus und Paulus. Im Hintergrund nach rechts im Domhof wurde schon eifrig für die Vorstellungen des diesjährigen "Jedermann" aufgebaut.




                                            Domhof mit "Jedermann" -Tribünen.




Pferdekutschen. Der Wiener sagt Fiaker. Der Salzburger sagt es auch manchmal, für die Wiener.




                        Lohn nach getaner Arbeit




Weiter gehts in die wohltuende Kühle der römisch-katholischen Franziskanerkirche, einer der ältesten Kirchen Salzburgs, im romanisch-gotischen Stil.



Neben der Eingangstür die "Schwurhand". Darum ranken sich zwei Geschichten. Die erstere besagt, der Baumeister solle geschworen haben (müssen) , nie wieder ein gleiches Eingangsportal zu schaffen. Die zweite Version gefällt mir besser, eine Schwurhand, die jedem Asyl zu geben schwört, der sich innerhalb der Kirchenmauern befindet.




Weiter gehts in quirlige enge Gassen mit Luxusgeschäften, Souvenirs , in Hinterhöfe mit Café's
und schließlich in die berühmte Getreidegasse, wo im Haus Nr. 9 Wolfgang Amadeus Mozart geboren wurde.



In der Altstadt. Leider kann ich nicht mehr sagen, was das für eine Skulptur ist, vermutlich aber ist sie Teil der "Zauberflöte".
Schattensuchend nahmen wir die Standseilbahn, die schnell und steil den Festungsberg erklimmt.




                           Blick zur Salzach und in den Domhof




                                 Kleine Stärkung im luftigen Schatten hoch über der Stadt




... und dann in die Museen der Burg




    Hölzerne Vertäfelung der Decke des Konzertsaales, ist er nicht traumhaft schön?



                                     Wie gerne würde ich mir hier ein Konzert anhören!




Prächtiger Kachelofen im Goldenen Saal 




                                                                  Im Fürstenzimmer.




                           Im Marionettenmuseum im Erdgeschoß Papageno und Papagena.




Ein schöner, heißer Tag in der Mozartstadt und noch soviel, was ich gerne anschauen und wissen möchte. Und hören natürlich.
Apropos Kaffee - ich hab' einen "Verlängerten" probiert, ein Espresso, der mit zusätzlich heißem Wasser und Milch serviert wird. In meinem Alter lohnt es sich noch, einen zu bestellen, sagt der Salzburger Stadtführer... und er sagt auch noch, dass es in Salzburg auch genügend Menschen gibt, die keine Mozart- oder Festspielfreunde sind...







Mittwoch, 15. Juli 2015

Von oben sieht die Welt ganz anders aus

Schon so lange war ich nicht mehr oben.

In vielerlei Sinne, fällt mir ein, wenn ich das schreibe.

In den Bergen zu sein tut gut.
Perspektivwechsel sind relativ einfach und schnell möglich.
In den Tälern unten ist man mittendrin im Leben, Teil des Ganzen, alltagslebend. Platzsuchend, aussichtsuchend, Ameise im Ameisenstaat. Geborgen am Boden, erdverbunden.

Manchmal kann man leicht nach oben kommen.
Wenn die Wege geebnet sind, wenn Menschen Vorarbeit geleistet haben oder unterstützen beim Aufstieg. Wenn Stufen gebaut wurden.
Manchmal gelangt man viel zu einfach nach oben, so dass man gar nicht so einfach erfassen kann, wie hoch man sich eigentlich befindet, welche Ebene man erreicht hat. Dann braucht es bewusste Wahrnehmung.

Nicht jeder ist ein Wanderer und Bergsteiger und schafft es, bei allergrößter Sommerhitze Berge zu erklimmen. Dann entgeht einem halt das lange und manchmal sehr anstrengende Sein in der schönen Natur, die sich über die wachsende Höhe verändert, der Duft der Wälder, Moose, Pilze, der Kontakt mit Tierchen. Bei zunehmender Beanspruchung des wandernden und bergsteigenden Körpers in der Hitze nimmt eh die Aufnahmefähigkeit irgendwann ab, um sich dann am Aussichtspunkt wieder voll entfalten zu können.

Richtig, wir waren die einzigen in unserer Pension, die die Berge nicht zu Fuß erklommen haben.
Alle anderen waren Wanderer, erfüllt von Stolz und Genugtuung ihres Seins in den Bergen.
Wenn ich auch wollte, ich könnte es im Moment gar nicht. (Leider.)

Aber ich weiß auch, wie es ist. Nach einer Woche Wandern in den Bergen des Kaukasus (lang ist's her) weiß ich ich, wie erfrischend die kleinen Gebirgsflüsschen sind, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt mit der Höhe verändert, wie man seinen Tritt und seine eigene Geschwindigkeit findet.

Wir haben uns eine Woche Zeit genommen im Berchtesgadener Land.
Schon am Boden war es unglaublich, wieviel Schönheit, Weite und Ruhe sich in der "Schönau" breit macht.
Manchmal habe ich mich gefragt, warum die landschaftliche Schönheit wohl so ungerecht verteilt ist...

Aufsaugen, mit offenen Sinnesorganen aufnehmen, sich selbst füllen mit dieser Schönheit. Bis zum Rand und dann davon zehren. Ganz lange.



       Blick vom Kehlstein (1881 m) auf die Schönau.   Im linken oberen Viertel liegt der Königssee.
       Links der Jenner.


Herabblicken auf die ganze Landschaft und das Panorama des Lebens.
Dinge mit Abstand sehen, besser überschauen und einordnen können.

Der Blick vom Kehlstein ist atemberaubend schön.

Jedoch möchte ich nicht unerwähnt lassen - nein - es war sozusagen auch eine Antriebskraft, den Berg mit meinem sehr geschichtsinteressierten 15-jährigen Sohn zu besuchen - dass auf dem Kehlstein 1938 als offizielles Geschenk der NSDAP zu Adolf Hitlers 50. Geburtstag das Kehlsteinhaus gebaut wurde.
Größenwahn auf dem Berg, mit unvorstellbarem Aufwand gebaut.
In der Dokumentation Obersalzberg erfährt man mehr über die zeitgeschichtliche Seite des Berges und der Gegend in der Zeit des Nationalsozialismus, die als Führersperrgebiet, zweite Schaltstelle der Macht neben Berlin und als Propagandamittel missbraucht wurde.

Vom Obersalzberg gelangt man entweder zu Fuß oder über eine 6 km lange Straße, die ausschließlich mit speziellen Bussen befahren werden darf, zu einem Aussichtspunkt des Kehlsteines.
Die Auffahrt ist spektakulär. Sehr schnell geht es in unglaubliche Höhen... wenn man dabei ins Tal blickt, kann es schon etwas im Bauch grummeln. Respekt breitet sich im Bus aus...



Hier sieht man den Aussichtsplatz und gleichzeitig den Eingang zum 124 m langen Tunnel in den Berg, der zu einer kleinen Grotte führt:




Hier deutet sich bereits an, was jetzt kommt: Ein Aufzug, goldglänzend, ausgekleidet mit polierten Messingplatten und venezianischen Spiegeln, der in nur 41 Sekunden die 124 m im Inneren des Berges bis direkt in den Eingangsbereich des Kehlsteinhauses überwindet.



Da wären wir.



Auf etwa 1870 m ist es im Vergleich zum Tal um 11 Grad kühler, angenehme 21 Grad haben wir oben.



Direkt vom Kehlsteinhaus ins Tal geblickt.




Und es geht noch etwas höher. Ausblick von weiter oben auf das Kehlsteinhaus und die wunderschöne Landschaft.




           
So richtig populär wurde das Kehlsteinhaus nach dem 4. Mai 1945, als es von den amerikanischen Streitkräften besetzt wurde und als "Eagle's Nest" bezeichnet wurde.




Heute ist es ein Ort, an dem erinnert wird an den Größenwahnsinn des nationalsozialistischen Regimes, die Verschwendung von natürlichen Ressourcen, den Eingriff in die Natur, das Verbergen von Massenverbrechen des Hitler-Regimes durch die strahlende Schönheit dieser Bergwelt.
Hitler selbst war nur selten dort.

Die Schönheit der Natur hat diesen Teil der Geschichte überdauert.








Dienstag, 14. Juli 2015

Nahrung für die Sinne

Sommer ist's, so richtig.

Urlaubszeit.
Der erste Urlaub nach der Trennung.
Und diesmal ganz anders als sonst.
Das fühlt sich gut an.
Lange und gut geplant, weil das Auto zu Haus' bleiben darf.

Raus aus der Arbeit, dem Alltag und Wechsel in einen anderen Modus.

Zeit nehmen, den Sinnen die Gelegenheit geben, sich an den neuen Modus zu gewöhnen.
Alle Kanäle öffnen dürfen, um bewusst neue Eindrücke hereinzulassen und auf mich wirken zu lassen.
Möglichst wenig Autopilot und Beduselung aus irgendwelchen elektronischen Geräten.

Mein Gehirn hat genug damit zu tun, Neues zu sehen, zu riechen, zu hören, zu fühlen und die Glücksgefühle dabei aufzunehmen.

Anders als sonst. Ich bin ein Meeresmensch. Am liebsten.
Deshalb auf die Berge und andere schöne Landschaften und Orte verzichten?

Reisen mit einem 15-Jährigen. Den Wunsch, mit ihm dahin zu reisen, wo er noch nicht war, Kultur und Neues zu erleben.

Ich habe Bücher an Bord, aber ich brauche keine. Die Geschichten darin spielen an ganz anderen Orten, mit Personen, die nicht hier bei mir sind. Ich bin hier, mein Sohn ist hier und ganz vieles, was gesehen und erlebt werden will.

Die Sonne und Wärme begleitet uns die ganze Zeit und ein großes Staunen und Glücklichsein.

Fahren wir los?

Die Reise beginnt am frühen Morgen und führt uns über Würzburg nach München. Dort steigen wir in den Zug in Richtung Salzburg. Der Zug fährt dann ohne uns weiter nach Wien, nach Budapest... Erinnerungen werden wach.
Je näher die Berge kommen, desto höher hüpft mein Herz -  Heidi-Gefühl macht sich breit, ich denke daran, wie sie von Frankfurt in die Berge reist...

Salzburg - der erste Blick fällt auf die Festung Hohensalzburg, die auf dem Mönchsberg tront und die Salzach... ein wunderbarer Anblick.

Umsteigen in den Bus nach Berchtesgaden, wo wir dann von unserem netten Vermieter abgeholt werden...




Ja, und das ist er:  der unfassbare Blick von unserem Balkon in Schönau am Königssee auf eine traumhafte Bergwelt.  Jederzeit verfügbar und ja:  ich werde mich die ganze Zeit nicht satt sehen können...

Fortsetzung folgt...
(wir sind schon wieder zu Hause, aber das "Nochmal-Reisen" tut so gut!)