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Samstag, 4. Oktober 2014

Short stories # 9 Reiseträume

Als ich noch ein Kind war, schaute ich manchmal sehnsüchtig in das Fotoalbum meiner Eltern,
da gab es Fotos von einer Schiffsreise durch's Mittelmeer zu sehen, von Bonn, Berlin, Koblenz ...
Das werde ich wohl nie sehen können. Mangels Reisefreiheit, denn die Grenzen waren lediglich schwach in Richtung Osten geöffnet.

Meine Eltern waren zum Glück recht reisefreudig. In Kindertagen ging's öfter in Richtung
 Thüringen, Wälder, Talsperren... Lampionabende mit Glühwürmchen im Wald,
 Schwimmenlernen in Waldbädern und im damals eiskalten Freibadwasser ... und später
 jeden Sommer Urlaub auf Usedom.

Ich höre noch die Musik, die während der Reise im Radio lief .... "Movie-Star" von Harpo,
und die rauchige Stimme der alten Parkplatzeinweiserin in Trassenheide, rieche den Duft
der Anis-Egerlinge, die wir nach manchem Strandtag auf den Wiesen für unsere Vermieterin sammelten und auch den der Flundern, die sie uns als Dankeschön dafür abends gebraten hat.
Und ich fühle das weiche Fell der Katze, die es sich auf meinem Schoß schnurrend bequem
machte...

Von Usedom aus konnten wir bei Ahlbeck über die polnische Grenze gehen - damals waren
 auf den Märkten Anstecker von ABBA der Hit und Kettchen mit Rasierklingen...

Später führten uns Familienurlaube auch nach Ungarn an den Balaton. Das war ein Abenteuer -
vom umgetauschten Geld konnten wir ja kaum existieren, geschweige denn genießen. Ich wäre
 so gerne mal in eine "Csárda", ein traditionell ungarisches Restaurant, gegangen, so mit
 Kerzenlicht und Geigern. Ging nicht...
Wir kochten selbst, ganz ortsüblich mit Paprika und Tomaten, manchmal nach Anleitung unseres Vermieters. Die Rezepte brauche ich nicht aufschreiben, sie sind noch in meinem Kopf.
Trotzdem konnten wir eine ganz neue Welt kennenlernen.
Ich habe dort, an einem Kiosk, die erste "Brigitte" meines Lebens gekauft... Wahrscheinlich sammelten die Leute die ausgelesenen Zeitschriften und verkauften sie dann weiter...

Auf der Fahrt nach Ungarn kamen wir immer an einem Straßenschild vorbei: Wien 60 km.
Erst 1990 durften wir endlich dort abgebiegen, langersehnt und wunderschön, ein Tag in Wien,
auf dem Weg nach Budapest.

Budapest - ein Traum. Alte Thermalbäder, mitten in der Stadt...
Fischerbastei, Schloß, mit Blick auf das Parlament... gewohnt haben wir bei einer älteren Dame, direkt in den Terrassenhäusern am Burgberg, in der Nähe von Gyula Horn.

Meine Reisen mit 18, 19 und 20 mit einem Jugendreisebüro nach Georgien, Armenien, Aserbaidschan, in den Kaukasus und nach Moskau waren unerwartet eindrucksvoll und wunderschön. Gerne wäre ich später auch noch nach Aschchabad (Turkmenistan) und
 Duschanbe (Tadshikistan) gereist, aber dann wurde es im Osten ungemütlich und es tat
 mir weh, als ich im Fernsehen die Panzer in Georgien sah...


...hier, in Gagra, am Schwarzen Meer. Eine ungewöhnlich schöne Gegend.                                 Quelle

Nun standen uns auch andere Reisewege offen.

Meine erste große Reise in die andere Richtung führte mich nach Rom, Neapel und nach Capri.
 Egal wie kitschig der Ruf von Capri ist - ich würde jederzeit wieder fahren, es ist einfach wunderschön. Ich habe mich noch nicht satt gesehen. An Rom natürlich auch nicht.

Auf einer Jugendherbergsreise kam ich an den Bodensee, nach Österreich, in die Schweiz
 und nach Liechtenstein. Auch schön, aber sehr stressig (auf die Nächte in überfüllten Jugendherbergen bei Sommerhitze kann ich gut verzichten - grauenhaft).

Die letzte große Reise, bevor die Kinder kamen, führte uns nach Schottland. Eine selbstorganisierte Bed- and- Breakfast-Reise ... wir bereisten Schottland von Newcastle aus (Fähre von Hamburg)
bis hinauf zu den Orkneyinseln, die herrliche Westküste entlang ... die Insel Skye... wunderschön.

Mit den beiden Kindern sind wir dann eher an die Ost- und Nordsee gefahren.

Ich liebe das Meer, am meisten mag ich es mitten drin, auf einer Insel. Meeresrauschen, unendliche Weite,  Füße im Wasser,  Kopf frei pusten lassen, Sonne und Salz auf der Haut.
Mich zieht es förmlich an den Strand, raus an die Luft, ... viel mehr als zu Hause. Vorbei am
 Duft von frischen Crêpes und Zimteis .
Nord- und Ostsee geht also immer. Dauerauftrag Reisetraum.

Wo ich auch mal hinmöchte?
Bretagne.
Japan. Ein Traum, den ich schon sehr lange habe. Mal mangels Finanzen gescheitert, mal aus
 anderen Gründen, wie z.B. wegen der Katastrophen dort in letzter Zeit.
 Kann ja durchaus mal wahr werden.







Montag, 18. August 2014

Wer bist Du? Short Stories # 8

Bine und Andrea haben für diesen Monat dazu aufgerufen, uns selbst etwas näher zu beschreiben:



Erzählt mal von Euren Macken und Ticks, von Euren Träumen und witzigen Erinnerungen aus der Vergangenheit, von Eurem liebsten Film, was Ihr am liebsten esst, was Ihr irre cool oder total bescheiden findet. Ob Ihr eine Liste mit Fakten über Euch anlegt oder einen Text verfasst, dass bleibt Euch überlassen. Auch, wann Ihr einen Beitrag zu dem Thema schreibt. Heute, morgen, Ende November, nächstes Jahr…. ganz egal!"   (Zitat Bine)


 Ich habe mich immer schon gefreut, dass ich ein Mädchen geworden bin. * Ich bin kleine Schwester und (war) große Schwester. * Ich bin zweimal Mama geworden und ich liebe meine beiden Söhne von ganzem Herzen. * Ich mag am meisten die Filme, die nicht in allen  Kino's laufen (VHS-Kino etc.). *Ich lese gern. * Ich bin neugierig und kann mutig sein. * Ich lerne gern.* Ich mag Zeitschriften. *  
Ich liebe das Meer. * Ich sammle Sand von allen Stränden dieser Welt, besitze aber auch welchen aus der Sahara und von Ayers Rock.  * Ich bin schon mal bei Vilnius notgelandet (mein 13. Flug). * Ich bin nicht abergläubisch. * Ich habe mehrere Berufe. * Ich liebe Eiskunstlauf und habe schon mal einen Kuss von einem Weltmeister bekommen!* Ich mag nicht gerne Süsses.* Ich liebe Schlösser, am meisten welche, die am oder im Wasser liegen.* Ich würde gerne Tango tanzen können. Sehr gern.*  Ich bin nicht im Besitz eines Putzfimmels. Gibt es eigentlich wirklich keine Heinzelmännchen mehr?* Ich mag Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.* Ich bin freundlich und liebevoll. *Ich spiele Violine, länger, als ich David Garett kenne, dessen Hingabe und Musik ich auch liebe.*
Manchmal träume ich nächtelang dasselbe.* Ich habe Angst vor großen Hunden und Schlangen und schwimme nicht gerne in Gewässern, wo ich nicht sehe, was da alles noch so unter mir schwimmt und wächst.*  Klarheit ist mir wichtig.* Ich nähe Puppen.* Ich träume von einer Reise ins alte Japan.* und in die Bretagne.* Ich kann Puppen-Kimonos nähen, nach Original-Schnittmustern.* Ich mag den Morgen und frische Luft.* Am liebsten sind mir die Farben Blau, Mint und Grün. * Ich habe Humor. * Ich schaue Promi-Big-Brother (so lustig!) und Dschungel-Camp. * Ich habe mal japanisch gelernt .* Ich zeichne und male gern, als kleines Mädchen habe ich die Biene Maja und Heidi beim Fernsehschauen für meine staunende Oma  gezeichnet.* Unzuverlässigkeit und Lügen mag ich gar nicht.
Mich faszinieren Meerjungfrauen.* Mein Lieblingssport ist Schwimmen.* Ich mache gern Feldenkrais.* Ich habe Wasserwirtschaft studiert. Früher mal.* Ich würde gerne am Meer wohnen.* Ich habe dunkles Haar und braune Augen - das mochte ich schon immer gern.*  Ich mag Zwerghamster. Unsere beiden hießen Lara Croft (ausgebüxt) und Dieter (im hohen Alter zu Hause gestorben). * Ohne Kaffee ist die Lage nicht gut...* Ich trinke keinen Alkohol, außer einmal im Jahr Wein bei meinen Eltern.*  Ich liebe Gewitter, schon immer. * Ich bin froh, ein paar sehr gute Freundinnen zu haben. Danke, ihr Lieben!*  Und ich freue mich auch sehr über die tollen Mail-Art-Aktionen und den Austausch hier von Blog zu Blog. 

*
Zusammengefasst könnte man denken, ich wäre an einem japanischen Sandstrand gut aufgehoben, oder? Ich könnte noch lange schreiben und dann käme vielleicht heraus, dass ich eine Meerjungfrau vor der bretonischen Küste bin....



Wer und wie die Anderen sind, das könnt ihr hier nachlesen.

Sonntag, 10. August 2014

Short Stories # 7 Entschleunigung

Bine vom Blog "was eigenes" und Andrea von "jolijou" haben die short stories für dieses Jahr ins Leben gerufen... mehr zu schreiben ist die Intention; sich mit einem Thema auseinandersetzen....

Thema des vergangenen Monats war "Entschleunigung".

Entschleunigung ist ein komisches Wort. Es klingt nicht flüssig und auch nicht natürlich in meinen Ohren.

Wenn wir beim Wasser, bei einem Fluß bleiben, heisst es, dass wir, wenn wir entschleunigen wollen, die Geschwindigkeit des Wassers verringern müssen, ihn breiter machen, ihm also mehr Raum geben.





Wenn fließendes Wasser beschleunigt wird, dann reißt es wahrscheinlich je nach Geschwindigkeit die natürliche Begrenzungen, die Ufer, mit sich, oder schleift sie mit der Zeit ab, es wirbelt den Grund auf, das Wasser wird trüb, Steine werden bewegt und was sich für das Leben im Fluß ändert, kann sich jeder denken.

So ist es auch mit der Beschleunigung in unserem Leben. 

Ich neige naturgemäß nicht sehr dazu, mein Leben selbst zu beschleunigen. Ich kenne inzwischen meine Grenzen und achte sie möglichst.

Aber wir haben ja nicht alles selbst in der Hand. Wir sind Teil eines Systems, in dem wir funktionieren und existieren müssen. Und da bestimmen auch Andere, wie hoch die Geschwindigkeit ist. Okay, wir könnten auch ein anderes System wählen, irgendwo selbstbestimmt und selbstverantwortlich für unser Auskommen sorgen.
Aber wir haben die Wahl, wahrzunehmen, wie schnell sich unser persönliches und unser gesellschaftliches Hamsterrad dreht und wir können uns bewußt dazu entscheiden, etwas zu ändern. Auch kleine Änderungen können schon spürbar sein und zur "Entschleunigung" beitragen.
Manche "Entschleunigungsmaßnahmen" kommen von selbst und man kann gar nicht anders, als langsamer zu werden. Hitze zum Beispiel, oder Krankheit. Man wird zur Entschleunigung gezwungen, obwohl man gar keine Notwendigkeit dazu sieht oder der persönliche Zeitplan es gar nicht erlaubt... Dann fällt es mitunter ganz schön schwer, langsamer zu werden.

 Oder kürzlich bei mir, als mein kleiner Bruder plötzlich verstorben ist. Auf einmal steht die Welt still, und auch ich konnte nicht anders, als wesentlich langsamer zu werden. Zufällig hatte ich gerade Urlaub, da kann man sich das "leisten".

Wenn man langsamer durch's Leben geht, kann man viel besser wahrnehmen und seine Wahrnehmungen auch besser verarbeiten... man sieht, hört, riecht, schmeckt und fühlt intensiver, der Streßpegel sinkt und wir fühlen uns einfach viel wohler....

Ach ja, es gibt übrigens sogar einen "Verein zur Verzögerung der Zeit", schaut mal hier.
Wer lesen möchte, was andere Blogger dazu geschrieben haben, der kann dies hier tun... 



Mittwoch, 18. Juni 2014

Short stories # 6 - meine liebste Zeit

"Was ist Deine liebste Tageszeit? Wann bist Du in Hochform? Welche Minuten am Tag genießt Du am meisten? Den Morgen, den Mittag oder den Abend? ..." -  Das ist das Thema des Monats bei "short stories", nachzulesen bei Bine und Andrea

Das ist gar keine einfache Frage, wenn man darüber nachdenkt. 
Kein Tag ist wie ein anderer, kein Morgen oder kein Abend gleicht dem anderen. 

Ich mag den Morgen. 

Nicht unbedingt den Morgen, an dem ich früh aufstehen muss und ich noch soo müde bin.
Wenn ich mich noch für die Arbeit fertigmachen muss und dem Sohn, den ich zur Bushaltestelle mitnehme, noch einfällt, was er heute alles noch braucht für die Schule... 
Ich mag keine Morgen,an denen man sich in den ungeduldigen Berufsverkehr begeben muss...sich hinter Müllwagen durch enge Ortschaften quälen muss...

Ich mag den Morgen am Meer. Wenn es mich wie magisch früh an den Spülsaum zieht... 
Frische Luft und Wellen, Füße im Wasser... allein mit den angespülten Meeresschätzen.
Weite, Ruhe, Meeresrauschen... nicht denken, genießen, durchatmen, aufatmen.

Diese Morgen habe ich nur leider vieeel zu selten. Deshalb habe ich sie fest in meinem Bewusstsein etabliert.
Ich habe mir während einer Achtsamkeitsmeditation in einem Urlaub am Meer ein Bild vorgestellt:
Ich stehe am Strand, es ist Sommer. 
Ich höre das Meeresrauschen.
Ich rieche das  salzige Meer.
Ich schmecke Fisch in leichter Zitronensauce.
Ich fühle die Sonne und den leichten, warmen Wind auf meiner Haut.
Ich tanze ... ich liebe das Meer.


Das Bild habe ich am nächsten Morgen,vor bald neun Jahren, noch vor dem Frühstück, innerhalb von 10 Minuten mit Aquarellfarben gemalt. Ich hab es aufbewahrt, aber es ist genauso auch noch in meinem Bewusstsein...
Ich kann jederzeit im Tagesverlauf, wenn mir alles zuviel wird, an diesem Ort Kraft schöpfen und mich entspannen. Dann kann ich gestärkt in den Alltag zurückkehren.

Am Wochenende  schreibe ich morgens auch gerne Briefe, manchmal fange ich schon um 6.00 Uhr damit an. Mein innerer Wecker klingelt nun mal schon so früh.
Es ist noch still im Haus, die Gedanken können fließen. Nichts lenkt mich ab. Ein duftender Kaffee mit Milch wärmt mich von innen.
Nichts muss ganz dringend getan werden und vor 8 Uhr wird auch niemand klingeln.

Ja, die Morgen genieße ich. Die Abende mag ich übrigens auch.



Sonntag, 11. Mai 2014

short stories # 5 I love to blog


"Warum hast Du angefangen zu bloggen? Was hat Dir das Bloggen bereits gebracht? Wann schreibst Du Deine Postings? Was ist für Dich wichtiger- Text oder Fotos? Welche Art von Blog schreibst Du? Food-Blog? Lifestyle-Blog? Mami-Blog? Deko-Blog? Politik-Blog? Buch-Blog? Bloggst Du nur für Dich oder verfolgst Du mit Deinem Blog andere Ziele? Sind Dir Kooperationen mit anderen Bloggern oder Unternehmen wichtig oder eher nicht? Hast Du durch’s Bloggen neue Menschen kennen gelernt oder möchtest Du das vielleicht gar nicht? Fragen über Fragen…. erzähl doch mal!"

Das ist das Thema des Monats, alles bisher Geschriebene finden wir bei Bine und Andrea.

Meinen Blog "8same" gibt es noch nicht so lange, genauer gesagt, erst seit der Frühlingspost 2013. 
Warum es ihn gibt?  
Ich glaube, das hängt wirklich mit Frühlings-, Sommer- und Advents-Mail-Art zusammen.
Ich finde es so Klasse, wenn man auf den Blogs aus der eigenen Gruppe seine eigene Post beim Ankommen beobachten kann. Das hat für mich viel von Wertschätzung und Freude und die will ich auch den Anderen widmen, von denen ich Post bekomme.
Ich brauchte also auch einen Blog, eine Bühne für mich und die anderen. Ich habe recherchiert, ausprobiert und mir einen Blog zusammengebastelt. Geht doch.
Was will ich mit meinem Blog machen oder erreichen?
Einen professionellen Blog mit regelmäßigen, stylischen und zielgerichteten Beiträg will ich nicht führen. 
Er ist eine Ideensammlung, eine Sammlung von Erlebnissen, die ich teilen möchte, eine Bühne für die Mail-Art-Aktionen, ein Denk- und Schreib-Labor... ich blogge, wenn ich Zeit, Lust dazu und ein Thema habe. Oder wenn es Zeit für den monatlichen fotografischen Blick auf ein bestimmtes Objekt wird.
Fotos sind für mich auch wichtig. Ich fotografiere gern.

Wie im wirklichen Leben will ich auch gesehen werden und in Kontakt treten, ich möchte Feedback  bekommen und geben, mich mit Anderen austauschen. 

Meine Liebe galt seit Kindesbeinen der Musik und dem Gestalten. 
Vor etwa 15 Jahren hatte ich auch angefangen, mich mit Achtsamkeit zu beschäftigen.
Achtsamkeit und Kreativität - das sind für mich persönlich gerade Schlüsselwörter.
Ich finde, der Blog ist ein guter Ort, um Überlegungen anzustellen und mich an Diskussionen zu beteiligen.
Wie z.B. hier über Kreativität und DIY, oder auch über eines meiner Lieblingsthemen, Wasser- und Meerjungfrauen, das ich noch unbedingt weiterführen möchte... Mein meistgelesener Artikel ist übrigens der über Intuitives Malen
Wenn man so schreibend nachdenkt, dann wird vieles klarer und es kommen noch gute, weiterführende Ideen dazu.
Ich habe durch die Mail-art-Aktionen sehr spannende und schöne Blogs kennengelernt mit sehr lieben und einfallsreichen Menschen dahinter, einige sind mir schon richtig ans Herz gewachsen. Und ich profitiere von den Anregungen, die ich da und auch auf anderen Blogs erhalte.  
Ein guter Zeitpunkt um euch zu fragen:
Was möchtet ihr an einem Ort wie diesem lesen, was interessiert euch? Habt ihr Anregungen für mich, etwas anders zu machen?

Samstag, 12. April 2014

short stories # 4 Umgebung

Short stories - eine Aktion von Andrea und Bine.  Jeden Monat gibt es ein neues Thema, Ziel ist es, das Schreiben wieder etwas mehr in den Vordergrund zu stellen.

Das Thema des Monats heißt "Umgebung".

Umgebung - mich umgeben Menschen, Natur, Orte, Geräusche, Düfte... Freunde, Bekannte, Lieblingsplätze und welche, um die ich am liebsten einen Bogen mache.
An die Umgebung kann man sich ganz schön gewöhnen, wenn sich was ändert, spürt man's sofort.
Mal tut es gut, mal nicht.
Die erste Hälfte meines bisherigen Lebens habe ich in einer Gegend mit kleinen Örtchen, Bergen, Tälern und Schlössern gelebt, dann habe ich geheiratet und zog 500 km weiter ...



Foto: Claudia Hinz   

.... und hatte erstmal Heimweh. Nach meiner gewohnten Umgebung und der Weite, die ich bei jedem Blick aus dem Fenster genießen konnte, nach den Wintern mit Schnee und mit Schlittschuhlaufen, nach vertrauten Menschen.

Mit einer neuen Arbeit und zwei kleinen Söhnen baute sich schnell ein neuer Bekanntenkreis auf. Eine neue Umgebung, die mit neuen Aspekten punktete, frischer Wind.

Auch hier gibt es wieder kleine Örtchen, Berge gibt es nicht, dafür eher bäuerliches, flaches Land, malerische Höfe mit saftigen Weiden ... und die Kirche steht mitten im Dorf.
Es gibt Wildpferde, viele Reitpferde, Schafe, Kühe und andere Tiere. Schöne Städte sind auch in der Nähe.

Für meine Schlösser, mit denen ich aufgewachsen bin, habe ich ganz zauberhaften Ersatz gefunden:
Wasserschlösser. Das sind meine Lieblingsorte hier, da fühle ich mich ein Stück "zu Hause".


Was auch angenehm ist: die Entfernung zu meiner geliebten Nordsee hat sich verringert...

Im letzten Jahr hat sich meine Umgebung sehr verändert. Ich musste mich von dem Menschen trennen, der einmal der Grund für meinen Umzug hierher war.
Es ist seltsam, aber auf einmal tauchte bei mir selbst die Frage auf, ob das denn jetzt noch meine "Umgebung" ist, ob das noch ein Ort ist, an dem ich bleiben und mich heimisch fühlen kann. 
Als ich damals meine Heimat für ihn verlassen habe, war das hier sein "Ort" mit seiner Verwandtschaft und seinen Freunden. Ich kam allein hierher.

Auch wenn ich nicht mehr mit ihm zusammenlebe, bleibt mir der ganze, große, eigene Teil meiner Umgebung, meine Lieblingsplätze, meine Freunde usw. erhalten.
Und da sich ja sowieso alles immer wieder verändert und weiterentwickelt, gestalte ich meine eigene Umgebung neu, so, wie sie mir gefällt und wie sie zu mir passt.
Ich habe seit ein paar Monaten eine neue Arbeit, neue Kollegen (die besten, die ich mir wünschen kann), ich fahre morgens in eine andere Richtung, übers Land und kann beobachten, wie die Lämmchen wachsen und die Fohlen übermütig auf der Weide springen.

Ja, ich kann hier bleiben, es ist inzwischen meine eigene Umgebung. Ich bin frei, sie selbst zu gestalten.


Die Sammlung aller Beiträge zum Thema "Umgebung" könnt ihr wie immer bei Bine und Andrea nachlesen. Klick oben.



Dienstag, 4. Februar 2014

short stories # 2 - Freundschaft


Eine feine Sache.  Kann lebenslang tragen aber auch schmerzlich enden, Konfliktpotenzial überhaupt nicht ausgeschlossen.
Freundschaft ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen. Man teilt etwas miteinander und wird Teilhaber am Leben des Anderen.
Man teilt so etwas Sensibles wie Stärken und Schwächen, Begeisterung , innere Werte, eine bestimmte Entwicklungsrichtung.

Wir Menschen suchen von Natur aus und lebenslang Beziehungen, um Verbundenheit und Zugehörigkeit zu erleben, aber auch um in diesen Beziehungen Freiheit, Selbstentfaltung und Entwicklung eigener Kompetenzen zu erleben.

Wir brauchen also Freunde und fühlen uns einsam, wenn wir keine haben, wir wollen uns austauschen, gemeinsam Pläne schmieden und etwas erleben, zusammen Spaß haben und uns gegenseitig unterstützen.



Man kann sich bei allen möglichen Gelegenheiten kennenlernen und entdecken, dass man gemeinsame Interessen hat, dass die "Chemie" stimmt.
Oft ist man auch in derselben Lebensphase wie der andere, man lernt meist als Mutter eher andere Mütter kennen...

Manche Leute sagen auch, dass Freunde sogar wichtiger oder wertvoller sein können als Familie.

Ich habe Freunde, die aus ganz unterschiedlichen Lebensphasen stammen, aus Zeiten, in denen es für mich leicht und einfach war und auch aus Zeiten, in denen es überhaupt nicht rund lief und dicke Felsbrocken auf meinem Weg lagen.

Einige meiner Freunde wohnen ziemlich weit von mir entfernt. Manchmal sehen wir uns Jahre lang nicht - aber es fühlt sich sofort vertraut an, wenn wir uns wiedersehen.
Ist ja nicht so, dass wir keinen Kontakt haben. Interessanterweise hat fast jeder einen bevorzugten Weg, in Verbindung zu bleiben, mal bedarf es der Briefform, mal sind es emails oder auch sms, manchmal telefoniert man oder tauscht liebevoll ausgesuchte Kleinigkeiten aus. Den Weg der Kommunikation des Anderen zu akzeptieren, ist auch schon Pflege der Freundschaft.

Und immer ist da das Gefühl, ich habe mir ein Netz gewebt. Menschen, die da sind und mich kennen, wie ich bin. Bei denen ich jederzeit klingeln kann, wenn ich in der Nähe bin... ob es nun in Hamburg, Wilhelmshaven, Dortmund, Basel oder Japan ist (Liste ist unvollständig!!).

Für mich ist es wichtig, wahrzunehmen, wie es mir mit der Freundschaft geht, ob da neben der Verbundenheit und Zugehörigkeit auch noch Eigenständigkeit und Individualität sein darf.
Genauso bemühe ich mich, die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten der anderen Seite zu erkennen und zu akzeptieren.

Ich finde es auch gut, wenn man ab und an mal schaut, welche unausgesprochenen Erwartungen man an die Freundschaft hat und ob diese vielleicht auch aus nichtgelebten Bedürfnissen resultieren und gar nicht in dieser Freundschaft erfüllbar oder erlebbar sind.

Ich lebe mein Leben und du lebst dein Leben.
Ich bin nicht auf dieser Welt, um deinen Erwartungen zu entsprechen –
und du bist nicht auf dieser Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen.
ich bin ich und du bist du –
und wenn wir uns zufällig treffen und finden, dann ist das schön,
wenn nicht, dann ist auch das gut so.
(Fritz Perls)
Hier ist, etwas überspitzt dargestellt, der Wunsch zu erkennen, sich in Beziehungen auch abgrenzen zu dürfen und  nicht nur den Erwartungen des Anderen genügen zu müssen, was unweigerlich zu Frust führen würde.

Thich Nhat Tanh (buddhistischer Mönch) hat dieses "Gedicht" sehr schön ergänzt, um nicht nur den individuellen, sondern auch den gemeinsamen Aspekt einer Freundschaft zu betonen:

                                                          Du bist ich und ich bin Du.
                                     Zeigt sich nicht deutlich, dass wir miteinander verbunden,
                                                     ineinander verwoben sind?
                                              Du riefst die Blume in Dir,damit ich schön werde.
                                     Ich verwandle den Unrat in mir, damit Du nicht leiden musst.
                                                  Ich unterstütze Dich; Du unterstützt mich.
                                             Ich bin auf der Welt, um dir Frieden zu schenken;
                                                Du bist auf der Welt, um mir Freude zu sein.


Es ist einfach schön, Freunde zu haben, sich gegenseitig zu unterstützen und auch ehrliches Feedback   zu bekommen, Freud und Leid miteinander teilen zu können.