Dienstag, 21. August 2018

Ein Tag in der Normandie





    Le Havre - der Hafen.  Unser Blick vom Balkon am Morgen . Endlich in der Normandie...




Wir sind schon sehr früh unterwegs. Heute wird ein interessanter, großartiger Tag. Wir werden die Strände in der Normandie besuchen.  Auch die Strände, an denen die Alliierten am 06.06.1944 landeten, um Europa vom Faschismus zu befreien.



 
Mein Sohn ist der Geschichtsinteressierte. Ich bin auch neugierig und so spüre ich schon morgens, dass dies ein ganz besonderer Tag wird, wir sind praktisch außer der Fahrzeit den ganzen Tag draußen am Meer.




Unsere Reiseleiterin ist eine ältere Geschichtslehrerin aus Caen. Sie erzählt in ihrem schönen Akzent viel über die Geschichte und die Menschen in der Normandie. Man bekommt eine Ahnung von der Einstellung der Menschen zur Zeit der Besatzung.
Wir fahren nach Arromanches (Gold Beach), hier befindet sich ein Museum über die Landung der Alliierten, mit Film-und Tonaufnahmen und Modellen.




Mir war vorher nicht klar, was sich da abgespielt hat. 
Unsere Reiseleiterin erzählte: "Die Franzosen sagten: ach gehen Sie doch wieder nach Hause, Monsieur Hitler. Wir haben kein Interesse daran, dass Sie unser Land besetzen, dass wir Krieg führen müssen. Wir haben besseres zu tun. Er ging nicht wieder und wir taten erst mal nichts."




"Wem der Hafen gehört, dem gehört das Land". Einen Hafen in der Normandie besaßen die Alliierten natürlich nicht und deshalb bauten sie sich einen, brachten sich praktisch einen Hafen von Southampton über den Ärmelkanal mit. Das hieß, Schiffe als Bollwerk versenken, 115 riesige Betonblöcke, die aus England überführt wurden als künstliches Riff versenken, Landungsbrücken bauen, Seebrücken an die Küste. Von all dem kann man wie auf diesem Foto hier noch Überreste im Meer sehen.




   Arromanches ist heute ein hübscher kleiner Ort, ein Ferienort.




Wir essen in einem typischen Restaurant mit Meerblick, die leckere Apfeltarte bildet den Abschluss.




Dann sind wir nach einem kleinen Spaziergang am Strand bereit für die Weiterfahrt nach Colleville-sur-mer. Hier befinden sich weitere Museen über den D-Day. Wir fahren zum Soldatenfriedhof.
Das gepflegte Stück Land ist amerikanisches Hoheitsgebiet in Erinnerung an die vielen Opfer der Amerikaner. Über 9000 Soldaten liegen hier begraben.







Über 9300 Marmorkreuze stehen hier. Die Sterne gehören zu jüdischen Opfern. Wie jung sie waren, viele sind in den ersten Tagen der Landung gefallen.










Weiter fahren wir an den Omaha-Beach. Nicht weit vom Friedhof entfernt.







Wind, Wellen, die Farben des Meeres und des Himmels, ein Gedicht. Trotz allem Ernsten, was wir hier erfahren haben - es ist ein wunderschönes Stück Erde , die Normandie und ihre Küsten.







Wir fahren nach einem Aufenthalt hier weiter nach Pointe du Hoc. Hier schalteten die Amerikaner an der Steilküste der Calvadosküste nahe Omaha Beach deutsche Stellungen aus. Das Gebiet wird von den Amerikanern möglichst im Zustand von 1944 als Mahnmal erhalten.







    Felsen im Meer









Auch wenn man meinen könnte,  der Tag hätte viel mit Geschichte zu tun gehabt, das stimmt,  aber wir waren auch den ganzen Tag draußen unterwegs, am Meer, in der Gegenwart, haben ganz viel Interessantes über Land und Leute erfahren und Lust bekommen, länger hier zu sein. Der Wein zum Essen war auch sehr gut.




Ja, liebes Schiff, fahr du mal, wir steigen in 14 Tagen ein, wenn du wieder hier bist und fahren derweil weiter in die Bretagne ;). Ein weiteres lang ersehntes Ziel.
Ich habe tatsächlich auf dem Schiff nachgefragt, das geht leider nicht.




Bei der Ausfahrt aus Le Havre winken wir ein letztes Mal der MSC zu, die jetzt abbiegt nach Norwegen.







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