Ich lese gerade ein Buch von Susann Pásztor:
Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts.
Es geht um Mila, die ein Schweigeseminar besucht. Auf der Rückfahrt lernt sie einen ihrer Mit-Schweiger kennen und verbringt drei Tage und Nächte mit ihm...Sie tauschen keine Adressen aus...
Mila lebt alleine, manchmal kann sie abends nicht einschlafen, weil ihre inneren Geister keine Ruhe geben.
Diese inneren Stimmen können ganz schön nerven, laufen im Kreis, lassen den Geist nicht zur Ruhe kommen. Dabei meinen sie es meistens gut. Und es bringt nichts, sie mit unhöflichen Worten zum Schweigen zu bringen.
Ich weiß nicht, wie das bei den Meerfrauen ist und ich bin diese Woche leider nicht dazu gekommen, mich damit zu beschäftigen.
Meine eigenen Sorgen-Geister tummelten sich in meinem Kopf, sie kümmerten sich wirklich äußerst liebevoll, aber auch sehr engagiert um eine Vielzahl von Fragen, die alle gelöst werden wollen.
Da erinnerte ich mich daran, wie Mila das macht, wenn ihre Geister nerven und sie schlafen will...
Sie bestellt ihnen ein Taxi, oder mehrere, je nachdem, wie viele von ihnen auf ihrer Bettkante sitzen.
Sie sagt : "Es nützt überhaupt nichts, einfach nicht mehr an bestimmte Personen oder Dinge denken zu wollen, wenn man schlafen will. Dann wird alles nur schlimmer."
Sie lässt also ein oder mehrere Taxi's vorfahren, bedankt sich für den Besuch, als ob sie Freunde seien und verabschiedet sich höflich. "Ich muss sehen, wie sie einsteigen. Manchmal schiebe ich ein wenig nach, aber ich darf keine Gewalt anwenden, das mögen sie nicht, dann steigen sie sofort auf der anderen Seite wieder aus. Wenn ich die Wagentür geschlossen habe, winke ich ihnen hinterher."
"Wo fahren sie hin?" "Das ist mir völlig egal, das müssen sie selbst aushandeln."
"Ist schon mal ein Taxi wiedergekommen?" "Ja, aber meistens geht es nur darum, dass jemand noch schnell etwas sagen will oder was liegen gelassen hat..." (S.124)
Als ich gestern morgen auf ein Seminar gefahren bin, habe ich es ausprobiert. Hab mich einzeln bei meinen Geistern für ihr Engagement bedankt und ihnen für den Tag freigegeben...
Es hat funktioniert.
Samstag, 29. Juni 2013
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Kommentare zum Post
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ja .... zum glück daRf man sie alle loslassen und ihnen die tüR zeigen. so wiRd das heRz leichteR. die gedanken fReieR.
AntwortenLöschenleichte gRüße. käthe.