Freitag, 11. September 2015

"Ich spüre, wie ich vereise..."

     

Finstere Stunde

Ich spüre, wie ich vereise. 
Vom Alter, nicht vom Frost. 
Ich rede verlegen und leise. 
Mein Lachen ist brüchig von Rost. 
Ich kann nicht mehr in mir leben. 
Und aus mir kann ich nicht hinaus. 
Kein Sturm, kein Stern, kein Streben. 
Nur Finsternis, Stille das Haus.

 Eva Strittmatter 


Als ich nach meinem Urlaub mit meiner Patentante telefonierte, sagte sie mir, dass es aufgrund ihrer so anders klingenden Stimme, ihrer Mühe, zu sprechen, nicht nötig sei, ihr gute Besserung zu wünschen.   "Wünsch' mir lieber einen guten Abgang!" sagte sie.
Ich war sprachlos. 
Natürlich ist sie hoch in den Achtzigern, aber vor'm Urlaub war sie doch noch wie immer ?
Was sagt man in so einem Moment, wo ein Mensch spürt, dass er sich auf die Reise in die Ewigkeit macht? Gelähmt, wie man gerade ist ?
Ich konnte mich bedanken, für all das Gute, was sie mir in meinem Leben getan hat und ihr eine gute Reise wünschen und dass sie da gut aufgehoben sein möge ...
und ich konnte ihren letzten Worten an mich lauschen....

Vorgestern ist sie sanft eingeschlafen.

Komm gut an, Tante Irene. Möge jetzt alles so sein, wie du dir das immer vorgestellt hast.
Und grüß' meinen Bruder ...




Sonntag, 6. September 2015

Nun sind alle Sommerfrüchte geerntet - die Sommerpost 2015

Wieder einmal geht eine schöne Aktion zu Ende - die Sommer-mail-art 2015 ist Geschichte.
Susanne, vom Blog "nahtlust", bot diesmal die Bühne für alle Sommerfrüchte, zeichnete für die Organisation verantwortlich und hat ihre Sache wirklich toll gemacht!  Danke, Susanne!
Im Hintergrund die Erfinderinnen dieser schönen Tradition, Tabea und Michaela.

Ich war die letzte in meiner Gruppe. So nach und nach zogen meine Lieblingsfrüchte und die, die ich eigentlich auch gestalten wollte, an mir vorbei. Ich hätte sie ja trotzdem nehmen können, aber es gibt ja so viele leckere Früchtchen, so daß es leicht war, eine Alternative zu finden.



Zu meiner Sommerfrucht wurde  - tadaa:  die Heidelbeere erklärt!


Als ich Kind war, hatten wir drei Kultur-Heidelbeerbüsche im Garten. Die sind ja wesentlich höher und größer als die im Wald. Die Beeren sind auch um einiges größer und innen heller und man kann sie leichter pflücken. Die Erinnerung verleitete mich, in meine Lieblingsgärtnerei zu gehen und mir  so 'ne Pflanze zu kaufen (hatte ich letzten Herbst schon vor).




Und dann ging's los: welches Material verwende ich, welche Technik? Ausprobieren...
Das Material der Wahl wurde dann Acryl. Die Doppelkarten habe ich aus einem großen Bogen schön strukturiertem Karton geschnitten und mit  hellblauer Acrylfarbe grundiert.
Mit einem selbstgeschnitzten Radiergummi-Stempel kamen dann die Beeren ins Spiel. Die Blüten sind aufgemalt und die Ästchen auch. In einer Regenpause bin ich dann in den Garten gehuscht und habe mir 2 Blättchen von meiner neuen Heidelbeerpflanze geholt. Mit Acryl bestrichen konnte ich ruckzuck die Blätter aufdrucken....








                                       Ab die Post an die anderen Gruppenmitglieder....
                       Und hier haben wir die ganze Zusammenstellung unserer Gruppe.
                       Vielen herzlichen Dank an alle, das Ergebnis gefällt mir sehr gut!




Richtige, echte Papierpost im Briefkasten zu haben, die keine doofen Nachrichten,  Rechnungen usw. enthält, sondern liebevoll und künstlerisch gestaltet ist, das ist doch was feines und seltenes.


                                            Dankeschön!