Mittwoch, 12. Februar 2014

Encaustic-Experimente

Manchmal treffe ich mich mit Freunden und wir probieren gemeinsam alles mögliche Kreative aus.
Diesmal: Encaustic. Zu deutsch: Wachsmaltechnik.
Man kann ja allerhand spezielle "Werkzeuge" und Material dazu erwerben, aber wir haben es uns erstmal ganz einfach gemacht.

Für den Anfang reichen:

-  Wachsmalblöcke, die möglichst Bienenwachs enthalten (z.B. von Stockmar)
-  ein kleines, preisgünstiges Bügeleisen ohne Dampffunktion
-  Fotopapier
-  eine Damenstrumpfhose, oder -socke aus Nylon
-  Zeitung als Unterlage

Das Wachs wird auf das Bügeleisen aufgetragen (eine mittlere Hitze auswählen) und dann auf das Fotopapier gebracht. Man kann es auftupfen oder großflächig verteilen. Die aufgetragene Wachsmalfarbe trocknet schnell und läßt sich immer wieder mit dem Bügeleisen  erhitzen und anders gestalten, mit neuen Farben kombinieren...

Zum Schluss kann man das Bild mit dem Strumpf blank polieren.
Das Ergebnis erscheint dann fast in 3D. Ich war begeistert und das Experimentieren hat Spaß gemacht. Hier ein Blick auf meine Ergebnisse:


"Im Regenwald"



"Im Reich der Schneekönigin"


"Sommer"



Probiert es doch mal aus, wenn ihr mögt!


Dienstag, 4. Februar 2014

short stories # 2 - Freundschaft


Eine feine Sache.  Kann lebenslang tragen aber auch schmerzlich enden, Konfliktpotenzial überhaupt nicht ausgeschlossen.
Freundschaft ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen. Man teilt etwas miteinander und wird Teilhaber am Leben des Anderen.
Man teilt so etwas Sensibles wie Stärken und Schwächen, Begeisterung , innere Werte, eine bestimmte Entwicklungsrichtung.

Wir Menschen suchen von Natur aus und lebenslang Beziehungen, um Verbundenheit und Zugehörigkeit zu erleben, aber auch um in diesen Beziehungen Freiheit, Selbstentfaltung und Entwicklung eigener Kompetenzen zu erleben.

Wir brauchen also Freunde und fühlen uns einsam, wenn wir keine haben, wir wollen uns austauschen, gemeinsam Pläne schmieden und etwas erleben, zusammen Spaß haben und uns gegenseitig unterstützen.



Man kann sich bei allen möglichen Gelegenheiten kennenlernen und entdecken, dass man gemeinsame Interessen hat, dass die "Chemie" stimmt.
Oft ist man auch in derselben Lebensphase wie der andere, man lernt meist als Mutter eher andere Mütter kennen...

Manche Leute sagen auch, dass Freunde sogar wichtiger oder wertvoller sein können als Familie.

Ich habe Freunde, die aus ganz unterschiedlichen Lebensphasen stammen, aus Zeiten, in denen es für mich leicht und einfach war und auch aus Zeiten, in denen es überhaupt nicht rund lief und dicke Felsbrocken auf meinem Weg lagen.

Einige meiner Freunde wohnen ziemlich weit von mir entfernt. Manchmal sehen wir uns Jahre lang nicht - aber es fühlt sich sofort vertraut an, wenn wir uns wiedersehen.
Ist ja nicht so, dass wir keinen Kontakt haben. Interessanterweise hat fast jeder einen bevorzugten Weg, in Verbindung zu bleiben, mal bedarf es der Briefform, mal sind es emails oder auch sms, manchmal telefoniert man oder tauscht liebevoll ausgesuchte Kleinigkeiten aus. Den Weg der Kommunikation des Anderen zu akzeptieren, ist auch schon Pflege der Freundschaft.

Und immer ist da das Gefühl, ich habe mir ein Netz gewebt. Menschen, die da sind und mich kennen, wie ich bin. Bei denen ich jederzeit klingeln kann, wenn ich in der Nähe bin... ob es nun in Hamburg, Wilhelmshaven, Dortmund, Basel oder Japan ist (Liste ist unvollständig!!).

Für mich ist es wichtig, wahrzunehmen, wie es mir mit der Freundschaft geht, ob da neben der Verbundenheit und Zugehörigkeit auch noch Eigenständigkeit und Individualität sein darf.
Genauso bemühe ich mich, die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten der anderen Seite zu erkennen und zu akzeptieren.

Ich finde es auch gut, wenn man ab und an mal schaut, welche unausgesprochenen Erwartungen man an die Freundschaft hat und ob diese vielleicht auch aus nichtgelebten Bedürfnissen resultieren und gar nicht in dieser Freundschaft erfüllbar oder erlebbar sind.

Ich lebe mein Leben und du lebst dein Leben.
Ich bin nicht auf dieser Welt, um deinen Erwartungen zu entsprechen –
und du bist nicht auf dieser Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen.
ich bin ich und du bist du –
und wenn wir uns zufällig treffen und finden, dann ist das schön,
wenn nicht, dann ist auch das gut so.
(Fritz Perls)
Hier ist, etwas überspitzt dargestellt, der Wunsch zu erkennen, sich in Beziehungen auch abgrenzen zu dürfen und  nicht nur den Erwartungen des Anderen genügen zu müssen, was unweigerlich zu Frust führen würde.

Thich Nhat Tanh (buddhistischer Mönch) hat dieses "Gedicht" sehr schön ergänzt, um nicht nur den individuellen, sondern auch den gemeinsamen Aspekt einer Freundschaft zu betonen:

                                                          Du bist ich und ich bin Du.
                                     Zeigt sich nicht deutlich, dass wir miteinander verbunden,
                                                     ineinander verwoben sind?
                                              Du riefst die Blume in Dir,damit ich schön werde.
                                     Ich verwandle den Unrat in mir, damit Du nicht leiden musst.
                                                  Ich unterstütze Dich; Du unterstützt mich.
                                             Ich bin auf der Welt, um dir Frieden zu schenken;
                                                Du bist auf der Welt, um mir Freude zu sein.


Es ist einfach schön, Freunde zu haben, sich gegenseitig zu unterstützen und auch ehrliches Feedback   zu bekommen, Freud und Leid miteinander teilen zu können.

Sonntag, 2. Februar 2014

Auf der Suche nach dem 12tel Blick

Ich möchte auch gerne an Tabeas Aktion "12tel Blick" teilnehmen.
Man sucht sich einen "Ausblick", den man das ganze Jahr über, Monat für Monat, vom selben Standpunkt aus, fotografisch festhält. Spannend, die Veränderungen festzustellen....



Aber welchen Blick???

Mein Garten?  Irgendwo, wo ich jeden Tag vorbeikomme?  Einen Blick, den ich mir öfter gönnen möchte? Dann muss ich jeden Monat an einem bestimmten Tag da hinfahren. Schöne Vorstellung, aber ich glaube nicht, dass ich an jedem 20. oder 23. auf meine Lieblingsinsel fahren kann.

Heute habe ich mir für die Motivsuche in der Umgebung  Zeit genommen, die Lichtverhältnisse (Sonne!!) waren gut.


Schöne, alte Bäume?


Der Kurpark?


Der bepflanzte Elefant im Kurpark? (Der im Moment bemitleidenswert, wie ein gerupftes Huhn aussieht!!)


Das Gradierwerk mit dem Elefantenbaum im Vordergrund?


Wahrscheinlich wird es dieser Blick... die "Werse" mit oder ohne Enten. Standpunkt dritter Brückenpfeiler von rechts gezählt.

Ganz schön mutig wäre aber auch ein monatlicher Blick auf meinen Schreibtisch oder in mein Skizzenbuch. 

Ich nehme mir die Freiheit, darüber nachzudenken.